Familie Haßelbacher and Friends: „Fränkische” …
… nochmals, weil’s so schön war und wir noch Einiges zu sagen hätten. Denn am 14./15. Mai vermochte der DSAB-Dartsport einen moralischen Sieg zu erringen. Die DLB-Franken Crew – Haßelbacher-, Amling- und Easygoek-Automaten – hatte sich alle Mühe gegeben, nach dem Tour-Lockdown Darts einen weiteren Anschub zu verleihen. Dies ist gelungen, qualitativ superior, quantitativ eher „altfränkisch” mit noch viel Luft nach oben.
Unterm Strich …
Wie bereits berichtet wiesen die 27. Offenen Fränkischen Meisterschaften am letzten Wochenende auf dem Autohof Strohofer zwei Seiten auf. Einerseits die quantitativen Kennziffern, sprich Teilnehmer und Teilnahmen, die wirklich keinen berauschten und unterm Strich mit der Schulzensur „ausreichend“, gerade noch ausreichend, zu benoten waren.
… überm Strich
Andererseits die qualitativen Merkmale, und dabei bildet gar nicht einmal das Leistungsniveau den zentralen Fokus, sondern vielmehr die Atmosphäre und die Stimmung, die überall spürbar gute Laune, das Bekenntnis zum Darts, die Freude, gute Bekannte wieder zu treffen, schlechthin der Spielspaß. Gute Laune ist schlecht in Noten einzufangen. Aber das beobachtende Auge und offene Ohr lässt sich nicht täuschen. „Wie gesagt, es war schön!“, reflektiert Turnierleiter Jens Haßelbacher auch noch Tage nach dem Turnier.
Wo hört der Sport auf
In der Sportsoziologie werden die Statements immer lauter, die Sport ohne Spaß als Widerspruch in sich ansehen. Grundsätzöich sollte Sport um seiner selbst betrieben werden, die sich daraus ergebende Kausalität heißt allerdings: Profis sind keine Sportler! Auch da vermehren sich die Stimmen.
Zunächst hat jeder erst einmal nur Spaß an dem Sport, den er betreibt. An seinen besonderen Fähigkeiten, beim Anstieg seiner Fertigkeiten und beim Ausleben seiner Bewegungsintelligenz. Mit dem Leistungsanstieg eröffnet sich auch die Frage nach Geld. Ein Lionel Messi wird auch noch heute von seinen fußballerischen Instinkten und dem Spaß, toll zu kicken, auf dem Platz angetrieben. Er wird auch bei keinem Zweikampf an Geld denken.
Jedoch er ist ebenso nur noch ein Produkt, das Produkt Lionel Messi, bester Fußballer der Welt, das total vermarktbar ist. Der Selbstzweck ist nicht mehr vorhanden. An erster Stelle steht das Business. Würde der Selbstzweck dominieren, dann wäre er bei Barca geblieben. Als Geschäftsmann wechselt er zu PSG. So einfach ist das!
Prise Salz
Nichtsdestotrotz geht es im Sport auch immer um Leistung. Diese Prise Salz benötigt jeder Wettkampf, sonst knistert es nicht. Nur Spaß, da ist man bei Torsten Sträter besser aufgehoben, nur Spielen kann man in Orten wie Las Vegas viel besser.
Während die Leistungen bei einem Turnier Momentaufnahmen sind, was diese in keinerlei Hinsicht irgendwie abwertet, bilden Ranglisten den roten Faden, die einerseits das Resümee eines Turniers reflektieren, andererseits eine ganze Spielzeit bewerten.
Podiumsspiegel „Fränkische”
Wenden wir uns dem Podiumsspiegel der „Fränkischen“ zu. Dieser qualifiziert die Akteure wie beim Medaillenspiegel anhand der Platzierungen, sprich Rang eins, zwei und drei. In Geiselwind wurde die Anzahl deren, die sich auf das Podest spielen konnten, mit 41 beziffert, zwölf Damen und folglich 29 Herren.
Die besten drei Männer hießen Danjiel Lukic, Niklas Martin und Stefen Moser, bei den Damen waren es Tamar Pätzold, die Neu-Nationalspielerin Selin Kuruoglu ferner Isabella Reichert.
Der Podiumsspiegel über eine ganze Spielzeit, im DSAB über ein gesamtes Jahr, gibt Aufschluss darüber, wer nun disziplinübergreifend die Allerbeste beziehungsweise der Allerbeste ist. Ferner sind solche Rankings
eine individuelle Standortbestimmung des eigenen Leistungsvermögens. Man weiß dann, wo man wirklich steht.
Nach dem zweiten Tour-Turnier hat sich hier bereits Einiges getan. 27 Damen und 54 Herren durften sich schon auf dem Podest feiern lassen.
Tolle Atmo in allen Winkeln
„Wir hatten wirklich im Vorfeld der Veranstaltung nicht einschätzen können, was auf uns zukommt. Run oder Flop? Prognosen gab es in beide Richtungen“, verrät Jens Haßelbacher. „Obwohl sich unsere Hoffnungen bei Weitem nicht erfüllt haben, hege ich persönlich keinen Groll. Denn das diesjährige Turnier war ein ganz außergewöhnlicher Event. Ich hatte selten so ein schönes Turnier erlebt. Alle waren glücklich. Es war mehr ein persönlich geprägtes Zusammenkommen als ein sportliches Aufeinandertreffen.“
Und er streicht weiterhin heraus, „dass alle sehr respektvoll miteinander umgegangen sind. Aus diesem Umstand schöpfe ich meinen Optimismus, dass die Tour insgesamt wieder zulegen wird, da die Spielfreude als solche unter der Zwangspause nicht gelitten hat. Jedes Turnier, das von nun an ausgetragen wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
Come together
„Die Motivation sind nicht vorwiegend Ranglisten, Siege oder Platzierungen gewesen, sondern das Come together“, fiel Bernd Molkenthin als Sprecher von VFS und DSAB auf. Besonders auffällig war eine sehr hübsche Anzahl von Akteuren aus dem Bundesland Sachsen, ferner die hohe Verteilung der Podiumsplätze, nicht weniger als 41 Aktive sprangen aufs Stockerl. Ein eindeutiger Beleg, dass die Tour grundsätzlich alle Spielertypen anspricht.
„Wir müssen weiterhin darauf achten, dass wir eine hohe Ausgewogenheit auf den verschiedenen Leistungsebenen erreichen. Denn der DSAB steht nicht nur für Spitzen-, sondern insbesondere auch für Breitensport“, betont Bernd Molkenthin.
Blick in die DLB
In der laufenden Frühjahrssaison des DLB-Franken hat sich die Anzahl der Liga-Teams ebenfalls verringert. Pré COVID-19 waren es 93, après 76, ein Schwund von 18,3 Prozent. „Aber die Stimmung ist riesig“, weiß Jens Haßelbacher zu berichten. Er selbst spielt, wenn immer es seine kurz bemessene Zeit zulässt, mit. Wie erst kürzlich beim Schweinfurter Lokalderby zwischen seinem Team, „The Wanderers“ und „Leider geil“ im Double Inn. Und er kann’s noch immer. Seine Bezirksoberliga-Mannschaft steht nämlich aktuell an der Tabellenspitze und würde nur allzu gern, in die Bundesliga-Division Bayern aufsteigen. „Hier war richtig was los!“, strich Jens Haßelbacher nochmals die super Stimmung heraus.
Dass die DSAB-Liga wieder richtig läuft, zeigte sich ebenso im „Skyline“ in Hammelburg. Das rund 200 Quadratmeter große Objekt, „ist an Liga-Tagen proppenvoll. Die Liga hat effektiv wieder Fahrt aufgenommen, die noch fehlenden und neue Teams werden sie wieder wachsen lassen. Mein Optimismus ist kein zweckorientierter, sondern einer der sich begründen lässt“, hebt Jens Haßelbacher hervor, der sich zusammen mit Bruder Uwe um die Darts-Aufstellung kümmert.
Pfeilschneller Familientrip
Das Wort Familie gewann bei der diesjährigen Ausgabe eine besondere Bedeutung. Wie in anderen Sportarten nehmen Eltern ihre Kinder vermehrt auf Turniere mit. Nicht anderes verlief die Kindheit des größten Sportlers dieser Region – ever: The great Nowitzki, der davon berichtet, wie viel Spaß es ihm gemacht hat, die Wochenenden seiner Kindheit in Sporthallen oder auf Sportplätzen verbracht zu haben. Und das schon lange, bevor er den Basketball in die Hand genommen hatte.
Heinzelmännchen
Und zum Schluss wollen wir einmal die Heinzelmännchen vorstellen, diejenigen, die die Halle in Schuss bringen und beim Kehrhaus wieder ansehnlich aufbereiten, diejenigen, die die Ersten beziehungsweise die Letzten sind, die zwischendurch für alle da sind und Sorge tragen, dass ein Turnier möglichst reibungslos über die Bühne geht: Familie Haßelbacher ans Friends (siehe Bildreihe).
Nachdem Turnier ist vor dem Turnier
Die diesjährigen Offenen Ludwigshafener Meisterschaften finden nicht am 6./7., sondern am 05./06. August statt.
Ausschreibung erfolgt in Kürze.
22. Offene
Ludwigshafener Meisterschaften
BSC Clubhaus
Edigheimer Straße 110
67069 Ludwigshafen
Ausrichter Horst Mempel/IG Rheinland-Pfalz
Quelle: www.dart1.net










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